Asiatische Tigermücke

(Aedes albopictus)

 

Eine blutsaugende asiatische TigermückeGröße: bis 15 mm

 

Weitere umgangssprachliche Namen: Tigermoskito, Mugge, Mügge, Mucke, Schnake, Staunze, Gelse, Schneider

Namen in anderen Sprachen: asian tiger mosquito, forest mosquito, moustique-tigre, mosquito tigre, komar tygrysi, тигровый комар亞洲虎蚊, بعوضة النمر الأسيوية

 

Hier die Inhaltsangabe folgender Abschnitte:

  1. Vorkommen und Lebensweise
  2. Aussehen und Entwicklung
  3. Schadwirkung
  4. Ursache und Vorbeugung
  5. Vorbemerkung zur Bekämpfung
  6. Info oder Checkliste

Vorkommen und Lebensweise

Diese Mückenart legt ihre Eier nicht direkt ins Wasser, sondern oberhalb des Wassers. Deshalb ist sie oft an Gewässern zu finden, deren Wasserspiegel schwankt, aber auch in Blumenvasen, Untersetzern, Regentonnen oder Gullys (Regenwasserreservoire). Die Berührung der Eier mit dem steigenden Wasserspiegel bei Regen löst den Schlupf der Mückenlarven aus. Ende der 70er Jahre wurde sie das erste Mal in Europa in Albanien bemerkt, dann in Norditalien. Die letzten Jahrzehnte hat sie sich dann über weite Teile des Mittelmeergebietes ausgebreitet und wurde 2014 in Deutschland im Süden bei Freiburg nachgewiesen. Es kam dann zu Anhäufungen in der oberrheinischen Tiefebene. Nicht nur der Mensch ist Wirt der Tigermücke, auch andere Säugetiere und Vögel.

Aussehen und Entwicklung

Diese Stechmückenart ist zwischen 2 und 10 Millimeter groß, was durch das unterschiedliche Nahrungsangebot in der Larvalphase zu erklären ist. Meistens sind aber die Mücken deutlich kleiner als 10 mm. Die Männchen sind etwa 20% kleiner als die weiblichen stechenden Mücken, auffällig ist die schwarze-weiße Zeichnung des Körpers und der Beine beider Geschlechter. Ein Mückenweibchen produziert im gesamten Leben etwa 300 bis zu 0,5 mm lange schwarze Eier, die meist in Zyklen in der Nähe der oben beschriebenen Wasseransammlungen abgelegt werden. Die Entwicklung erfolgt über ein Larven- und Verpuppungsstadium, dass abhängig von Temperatur und Nahrungsangebot Tage bis Wochen dauern kann.

Schadwirkung

Da sie sich nicht immer an einem Wirt gesättigt vollsaugen kann, wechselt sie oft den Wirt verschiedener Arten, was sie zu einem effektiven Krankheitsüberträger von z.B. Arboviren macht: das West-Nil-Virus, das Gelbfiebervirus und vermutlich das Zika-Virus, des Weiteren die Erreger der St.-Louis-Enzephalitis und des Dengue- und Chikungunya-Fiebers. Bei Hunden können Parasiten wie Fadenwürmer übertragen werden. Bei einer Etablierung in Deutschland könnte sie zukünftig pathologisch zu einem Problem werden.

Ursache und Vorbeugung

Ursprünglich kommt diese Art – wie der Name es schon vorgibt – aus den süd-ostasiatischen (Sub-) Tropen. Vermutlich wurde sie durch den internationalen Handel mit Gebrauchtreifen und Zierpflanzen eingeschleppt. Die milden Winter der letzten Jahre in Europa sorgen für ein weiteres Vordringen dieser Art Richtung Norden, Berlin ist bisher (2022) der nördlichste Punkt Deutschlands eines Nachweises der Tigermücke. Zurzeit werden mit lokalen und regionalen Bekämpfungsmaßnahmen versucht, die Etablierung und Ausbreitung zu verhindern.

Vorbemerkung zur Bekämpfung

Durch ihre hohe Anpassung ist diese Art schwer zu bekämpfen. Vorrangig ist eine effiziente Überwachung (verschiedene Nachweismöglichkeiten) notwendig um eine beständige Ansiedlung zu verhindern. Im Rahmen einer integrierten Stechmückenbekämpfung werden verschiedene Bekämpfungsmethoden eingesetzt: Vermeidung von Wasseransammlungen, Einsatz von Larviziden, Lockstofffallen, erwachsene Insekten werden im Nachweisbereich mit Insektiziden wie Pyrethroiden bekämpft, auch der Einsatz von unfruchtbaren Mückenmännchen wurde praktiziert.

Natürliche Feinde: Da die Eier außerhalb des Wassers abgelegt werden, können sie von landlebenden Insekten wie Ameisen und Marienkäferlarven erbeutet werden, bei den Larven gehören auch Plattwürmer und Schwimmkäfer zu Gegenspielern.

Info oder Checkliste

Die MIBABS-Info - Schadinsekten und Spinnentiere

Ihr Daniel Krämer

 

 

 

 

Quellenangabe für verwendete Bilder und Grafiken:

© Yu-Chan Chen [CC0 1.0]