Gemeine Halmfliege

(Thaumatomyia notata)

 

Eine Halmfliege auf einem BlattGröße: bis 2 mm

 

Halmfliege im Schwarm am Fenster

 

Weitere umgangssprachliche Namen: allgemein Fliege, Fliagn, Fleeg, Flegen, mögliche Verwechslung mit Fruchtfliege

Namen in anderen Sprachen: frit flies, grass flies, mouche, mosca, plujkowate, Злаковые мухи (Zlakovyye mukhi), sinekler, ذبابة (dhubaba)

 

Die Halmfliege ist eine kleine Fliegenart mit etwa 2000 Arten in der Welt, in Deutschland gibt es zur Zeit 178 Arten. Einige wenige Arten, vor allem Thaumatomyia notata können in Massen lästig werden. In ihrem Namen ist abzulesen, dass sie ihre Eier an Pflanzenhalmen vor allem Gras ablegt.

 

Hier die Inhaltsangabe folgender Abschnitte:

  1. Vorkommen
  2. Entwicklung
  3. Schadwirkung
  4. Vorbeugung
  5. Vorbemerkung zur Bekämpfung
  6. Info oder Checkliste

Vorkommen

Von Frühjahr bis Herbst im Freiland in Städten und auf dem Land auf Wiesenflächen, zur Überwinterung können Halmfliegen Gebäude aufsuchen

Entwicklung

An Grashalmen, auch Getreide und anderen Pflanzen legen die Weibchen im Frühjahr ihre Eier ab. Während die Halmfliegen sich selbst von zuckerhaltigen Pflanzensäften wie Honigtau und Nektar ernähren, fressen die schlüpfenden Larven räuberisch vor allem Wurzel- und Gallläuse, die im Boden an Pflanzenwurzeln saugen. Die Verpuppung erfolgt ebenfalls im Erdboden. Der Schlupf zum Ende des Puppenstadiums wird durch nasses Wetter bzw. der Durchfeuchtung des Bodens ausgelöst und kann zu einem Massenschlupf führen. Die Lebenserwartung der ausgewachsenen Insekten beträgt etwa 4 - 6 Monate, bei Überwinterung in Gebäuden 6 - 8 Monate.

Schadwirkung

Die Halmfliege kann in großer Population lästig werden. In manchen Jahren können sich etwa Anfang September (> 17° C) große Schwärme (bis mehrere Millionen Insekten) an vor allem hohen, hellen Gebäuden (Hochhäuser, Kirchen, Türmen) bilden. Diese Örtlichkeiten werden über Generationen immer wieder angeflogen. Hierbei werden sonnenbeschienene Flächen (vor allem die Südseiten) bevorzugt. Der Hintergrund dieser Massenanflüge ist noch nicht geklärt. Man vermutet, dass die Insekten durch die aufsteigende warme Luft (Thermik) an den Wänden nach oben getragen werden. Sie finden an bewachsenen Außenwänden mit Efeu und wilden Wein gute Überwinterungsmöglichkeiten. Oft versuchen sie zur Überwinterung in Häuser einzudringen. Durch den Kot der vielen Fliegen werden dann Wände und Fensterscheiben verschmutzt. In dieser Zeit können sie durch die zu trockene Umgebung der Innenräume (Heizung) absterben und die verendeten Körper bedecken dann wie ein Teppich den Boden und alle Gegenstände in den Räumen. Sie sind grundsätzlich nicht gesundheitsschädigend, da sie kein typischer Überträger von Keimen sind.

Vorbeugung

Um das Eindringen von Halmfliegen und anderen Insekten zu verhindern, empfiehlt sich das Einsetzen von Gazegittern mit einer maximalen Maschenweite von 1 mm in Fenstern und Türen. Sämtliche sonstigen Einschlupfmöglichkeiten an dem Gebäude sollten beachtet und beseitigt werden, da die winzigen Fliegen jede Schwachstelle finden können. Da Halmfliegen, bzw. die meisten Insekten durch helle und gelbe Farben sehr angezogen werden, sollte das bei einer Fassadensanierung bei der Farbwahl bedacht werden.

Vorbemerkung zur Bekämpfung

Bekämpfung erfolgt in der Regel bei sehr starken Befall mit dem Einsatz von Bioziden, je nach Situation und Befallsstärke im Sprüh- und Nebelverfahren, Silikatstäube können an Einschlupfmöglichkeiten eingesetzt werden. In sensiblen Bereichen können alternativ die Fliegen mit einem Staubsauger eingefangen werden, Klebefallen mit und ohne UV-Licht können im Innenbereich helfen.

Info oder Checkliste

Die MIBABS-Info - Insekten- und Spinnentiere

Ihr Daniel Krämer

 

 

 

 

 

Quellenangabe für verwendete Bilder und Grafiken:

© gailhampshire from Cradley, Malvern, U.K , [CC BY 2.0], via Wikimedia Commons

© MIBABS Daniel Krämer