Schmeißfliege/Blaue Fleischfliege

(Calliphora vicina)

 

Schmeißfliege/Blaue Fleischfliege - Calliphora vicinaGröße: bis 14 mm

 

Weitere umgangssprachliche Namen: Brummflegen, Kohschietenflegen, Klosettbrummer, Sumperfloige, Schmoaz, Schmoasse, oder einfach Fliege, Fliagn, Fleeg, Mugg

Namen in anderen Sprachen: blow flies, carrion flies, blue bottle, green bottle, cluster flies, mouches vertes et bleues, califóridos, plujkowate, падальные мухи (Padalnyye mukhi), göksinekler, ذبابة (dhubaba)

 

Unter dem Begriff "Schmeißfliege" werden mehrere Arten von Fliegen bezeichnet, zu denen auch die "Blaue Fleischfliege" gehört. Alle haben die Vorliebe für geruchsintensive organische Stoffe wie z. B. Exkremente vor allem von Säugetieren. Das Wort "schmeißen" bedeutete ursprünglich in der Jägersprache das "Abwerfen von Kot" bei Tieren, was wahrscheinlich aus dem Althochdeutschen kommt und soviel wie (ab-) "schmieren, streichen, reiben, auch werfen" bedeutet.

 

Hier die Inhaltsangabe folgender Abschnitte:

  1. Vorkommen
  2. Entwicklung
  3. Schadwirkung
  4. Vorbeugung
  5. Vorbemerkung zur Bekämpfung
  6. Info oder Checkliste

Vorkommen

Ganzjährig in Häusern, von Frühjahr bis Herbst im Freiland, vor allem in der Landwirtschaft mit Tierhaltung, Tierschlachtbetrieben und in der Nähe von Mülldeponien, Kadavern und anderen sterblichen Überresten

Entwicklung

Ca. 1000 Eier werden in eiweißreiche Substrate wie z. B. Fleischabfälle und Kadaver von den Weibchen abgelegt. Die geschlüpften beinlosen Larven verpuppen sich nach mehreren Häutungen zur Tönnchenpuppe. Die erwachsen Fliegen ernähren sich mittels Leckrüssel von Fleisch, Fisch, Milchprodukten und anderen organischen Substanzen, auch der Kot von Säugetieren wird zur Eiablage und als Nahrungsquelle aufgesucht. Gesamtentwicklung dauert im Sommer 2 – 30 Wochen, je nach Temperatur, Luftfeuchtigkeit und anderen Umweltbedingungen.

Schadwirkung

Die Schmeißfliege ist ein bedeutender Gesundheits- und Hygieneschädling sowie Lästling. Verderbnis- und Krankheitskeime können durch den wechselnden Beflug von Nahrungsquellen und Exkrementen übertragen und verteilt werden. Bei Säugetieren können sie an Wunden gehen und das abgestorbene Gewebe fressen und dabei Krankheitskeime verbreiten.

Vorbeugung

Häufige Entsorgung von organischen Abfällen, Lebensmittel besonders im Sommer abdecken, stabile Fliegengitter vor Fenster und Türen und bei Bedarf den Einsatz von Fluginsekten-Fanggeräten mit UV-Licht (Nur im geschlossenen Innenbereich!). Der Einsatz dieser Fanggeräte im Außenbereich ist zu unterlassen, da auch Nutzinsekten, bzw. den Menschen nicht schädigende oder belästigende Insekten angelockt und damit dezimiert werden (siehe auch § 4 der Bundesartenschutzverordnung BArtSchV: Das „Anlocken, Fangen und Töten von besonders geschützten Tieren mit künstlichen Lichtquellen oder elektronischen Geräten“ ist verboten.)!

Persönliche hygienische Maßnahmen: Nach möglichem Kontakt mit Fliegen Hände gründlich waschen, bzw. desinfizieren

Vorbemerkung zur Bekämpfung

Bekämpfung erfolgt in der Regel mit dem Einsatz von Bioziden, je nach Situation und Befallsstärke im Sprüh- und Nebelverfahren, sowie Klebefallen mit und ohne UV-Licht im Innenbereich.

Info oder Checkliste

Die MIBABS-Info - Insekten- und Spinnentiere

Ihr Daniel Krämer

 

 

 

 

 

Quellenangabe für verwendete Bilder und Grafiken:

© hhelene - stock.adobe.com

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