Flohbefall

 

Sie vermuten dass Sie Flöhe haben?

Hier erfahren Sie, wie ein Flohbefall erkannt werden kann, was Sie zu einer Bekämpfung beitragen können und warum die Artbestimmung und die Biologie so wichtig sind.

 

Ein Katzenfloh auf der menschlichen Haut.Katzenfloh - Ctenocephalides felis

 

 

Gliederung

 

Allgemeines

Flöhe sind Parasiten und ca. 94 % davon leben auf warmblütigen Tieren. Sie haben zwar eine bestimmte Vorliebe für bestimmte Wirtstiere aber sind nicht darauf angewiesen.

Also kann demzufolge der Mensch auch Opfer werden von den verschiedensten Floharten. Wir haben da z. B.: Katzenflöhe, Hundeflöhe, Rattenflöhe, Vogelflöhe bzw. Hühnerflöhe, Mäuseflöhe, Sandflöhe, Kaninchenflöhe, Menschenflöhe, Dachsflöhe und viele mehr...

Eine wichtigste Unterscheidung ist ob es sich um ein Nestfloh oder Pelzfloh handelt. Der Nestfloh bleibt in der Nähe des Schlafplatzes in einer trockenen und lichtarmen Umgebung. Diese Flöhe kommen aus dem Versteck, bedienen sich am Wirt und wandern wieder ab. Im Versteck werden dann auch die Eier gelegt. 

Die Pelzflöhe bleiben hingegen die ganze Zeit auf dem Wirt sitzen. Diese Flöhe wandern mit Ihrem Wirt umher. Mit dem Licht haben sie deshalb auch keine Probleme.

Diese Pelzflöhe können dann natürlich auch den Menschen anspringen und sich in der Kleidung verstecken. Sie gehen eher ungern an den Menschen (sagt zumindest die Fachliteratur an einigen Stellen).

 

Aussehen

  • Flöhe sind nur 1,6 - 3,2 mm groß und dunkelrot/braun
  • Sie haben eine abgeflachte Körperform. Diese erlaubt die Fortbewegung  zwischen den Fellhaaren der Tiere.
  • gut zu sehen sind die stark ausgeprägten Hinterbeine
  • Flöhe sind flügellose Tiere
  • Flöhe hüpfen zwischen 30 und 50cm weit

 

Entwicklung

Zur Entwicklung der Flöhe müssen Sie unbedingt wissen, dass die Tiere eine vollständige Entwicklung (Holometabol) durchleben.

Dies ist für Sie als Betroffener sehr wichtig!

Wir haben da:

  • das Ei
  • 3 Larvenstadien
  • ein Puppenstadium
  • den ausgewachsenen Floh

 

Flohartbestimmung

Im Prinzip müsste vor jeder Flohbekämpfung eine  Artbestimmung vorausgehen.

In der Praxis sieht dies anders aus. Der Kunde soll eine Floh fangen, diesen einschicken, bestimmen lassen und mit dem Ergebnis zum Schädlingsbekämpfer gehen. Leider dauert es (wenn man einen Floh überhaupt gefangen hat) und nicht sofort damit losfährt, mehrere Tage bis zum Ergebnis.

Oft, was verständlich ist, soll so schnell wie möglich Abhilfe geschaffen werden. Dies passt oft nicht zusammen.

Normalerweise handelt es sich um Katzen- oder Hundeflöhe. Somit ist klar was zu tun ist! Das Problem wird erst dann ernst, wenn nach einer erfolgten guten Bekämpfung gegen z. B. Katzenflöhe der Befall nicht abreißt und doch eine Bestimmung gemacht wird.

Jetzt kommt heraus, dass es sich z. B. um Vogelflöhe handelt. Dann wird klar, dass zum Beispiel die am Haus befindlichen Vogelnester dafür verantwortlich sind und die Mieter im Vorübergehen angesprungen werden und sich diese Tiere immer wieder einschleppen. Und dies ist nur ein Beispiel von vielen... 

Aus meiner Praxis weiß ich auch nach Rücksprache mit vielen Kollegen, dass oft die Bekämpfung auch ohne Bestimmung gut verläuft.

Aber möchten Sie der Fall sein, bei dem es nicht funktioniert?

 

Wie erkenne ich einen Flohbefall?

Sie haben Stiche und vermuten einen Befall durch Flöhe?

1. Tipp

Gut bewährt hat sich einen Teller mit Wasser zu füllen und auf den Boden zu stellen. Dann stellen Sie in die Mitte eine Kerze oder ein Teelicht und geben gegen die Oberflächenspannung noch ein Tropfen Spühlmittel in das Wasser und schon ist die Flohfalle fertig. Der Floh nimmt die Wärme und das Licht wahr, hüpft hinein und versinkt im Wasser (Diese Methode soll anzeigen, ob Flöhe da sind, reicht aber nicht zur Bekämpfung).

2. Tipp

Nehmen Sie ein weißes Laken und legen Sie es auf den Boden oder ziehen Sie es hinter sich durch die Wohnung. Jetzt können Sie durch den hellen Untergrund besser die schwarzen hüpfenden Punkte sehen (Eignet sich auch gut zur Befallskontrolle nach der Bekämpfung).

3. Tipp

Im Handel gibt es Flohfallen mit Klebeflächen zu kaufen. Es gibt auch Flohfallen mit Licht und Wärme, die diese hüpfenden Biester anlocken und dann festhalten.

 

Was können Sie tun?

Jetzt zu Ihnen:

Viel Staubsaugen ist für Sie eine wichtige Maßnahme! Sie saugen damit Eier und Larven auf. Dies ist ein wichtiger Beitrag zur Bekämpfung. Mit dem Einsatz von Dampfsaugern können Sie sogar aufgrund der erreichten Temperatur Eier, Larven und Puppen und auch Flöhe sicher abtöten.

Mit dem Waschen von Hunde-, Katzendecken und auch Ihrer Kleidung bei mindestens 60 Grad töten Sie auch die Tiere sicher ab.

Wenn Sie Haustiere haben und genau wissen, dass sich Flöhe bei Ihnen aufhalten, ist eine Vorstellung beim Tierarzt notwendig.

Eine Bekämpfung mach erst dann Sinn, wenn vorher oder zeitgleich auch Ihre Haustiere behandelt werden.

 

Hier Ihre Checkliste:

Eine erfolgreiche Bekämpfung setzt die gute Zusammenarbeit zwischen Wohnungsinhaber und Schädlingsbekämpfer voraus.

Aufgaben des Wohnungsinhabers

  1. Fußböden und Teppiche vollständig und sorgfältig absaugen, ebenso Kissen und Polstermöbel. Besonders auf Scheuerleisten, Ecken und all die Stellen achten, wo sich Haustiere bevorzugt aufhalten. Staubsaugerbeutel in Plastikbeuteln luftdicht verschließen und bald beseitigen.
  2. Unterlagen in den Schlafstätten der Haustiere, also Teppiche, Decken, Kissen usw. heiß waschen, reinigen oder vernichten
  3. Haustiere beim Tierarzt auf Befall untersuchen und gegebenenfalls behandeln lassen. Das mu8 am Tag der Raumentwesung geschehen (Insektizide Hunde- bzw. Katzenhalsbänder reichen nicht aus; sie wirken zu langsam)!
  4. Die Haustiere dürfen erst in die behandelten Räume zurück, wenn hier die besprühten Oberflächen vollständig abgetrocknet sind.
  5. Mindestens 8 Tage lang sollten die Böden nicht naß gesäubert werden, um die Langzeitwirkung nicht zu beeinträchtigen.
  6. Bei Flohbefall des Menschen hilft eine gründliche Körperreinigung.
  7. Reinigung der Wäsche bei 60 °C, mindestens 10 Minuten lang.

Aufgaben des Schädlingsbekämpfers (zur Info)

  • Geeignete Bekämpfungsmittel werden da ausgebracht, wo sie Flöhe bzw. ihre Entwicklungsstadien treffen, d.h. auf Teppichen, Polstermöbeln und in Ritzen und Fugen in der Nähe des Fußbodens.
  • Manchmal müssen benachbarte Räume, Garagen, Hundezwinger und Teile des Gartens einbezogen werden.
  • Die Behandlung mit Schädlingsbekämpfungsmitteln erfasst nicht die Eier oder Puppen.
  • Darum können nach der Behandlung frisch geschlüpfte Flöhe auftreten. Die meisten davon fallen der Langzeitwirkung des Präparates zum Opfer.
  • Manchmal kann eine zweite Behandlung notwendig sein. Dürfen Haustiere frei in der Gegend herumstreunen, muss mit Neubefall gerechnet werden.

Checkliste Quelle: Frohwein GmbH

 

Anmerkung zur Bekämpfung

Ich hatte Eingangs die Stadien der Flohentwicklung erläutert. Hier an diesen verschiedenen Stadien setzen unsere oder Ihre Bekämpfung an.

Merke:

Die Eier und Puppen können nicht durch ein normal erworbenes Insektizid getötet werden.

Tipp:

Die Larven ernähren sich durch den Kot der bereits ansässigen Flöhe. Hingegen der ausgewachsene Floh ausschließlich Blut saugt. Flohkot besteht aus Blutresten. Die Haustiere können auch gekämmt werden mit einem sehr dichten Kamm und dieser wird dann ausgeklopft auf einer hellen Unterlage. Wenn Sie den Kamm dann vor sich haben und nass machen, können Sie Ihn dunkel rötlich verschmieren. Das dann ein deutliches Anzeichen für einen Flohbefall sein!

Achtung:

Der Einsatz eines Dampfstrahlers mit einer Temperatur von mindestens 60 Grad ist zwar nicht überall einsetzbar, aber tötet Eier, Larven, Puppen und erwachsene Flöhe sicher ab.

 

Wichtig (bittere Wahrheiten):

Bei einer Bekämpfung müssen somit mehrere Aspekte berücksichtigt werden: Flohart, Ei, Larve, Puppe, erwachsener Floh. Dementsprechend muss auch die Zusammenarbeit mit dem Schädlingsbekämpfer optimal organisiert werden.

Unser Problem ist oft, wenn es mal nicht so klappt wie erwünscht, dass der Kunde denkt, dass mit der Bekämpfung und der Bezahlung eine erfolgreiche Bekämpfung gekauft wird und wir den Erfolg schulden. Das ist auch verständlich, aber leider aus biologischer Sicht nicht immer zu realisieren.

Es besteht nun mal ein Unterschied zwischen einer Neubauwohnung mit Linoleum die spärlich eingerichtet ist und einer Altbauwohnung mit Parkett und vielen Teppichen und Haustieren.

Nach der Bekämpfung ist oftmals schlagartig Ruhe. Aber kurze Zeit später springen wieder Flöhe, die aus dem Puppen geschlüpft sind umher und beißen den Menschen.

Die andauernde Langzeitwirkung im Objekt wirkt jetzt immer noch und wird (sofern nicht beseitigt) ihre Wirkung haben.

In den nächsten Tagen nach der Bekämpfung werden je nach Befallsstärke immer wieder Flöhe schlüpfen und gesehen werden. Das ist normal und leider nicht immer abzuwenden.

Unterstützen können Sie die Bekämpfung in dem Sie fleißig weiter regelmäßig mit dem Staubsauger Ihre Wohnung bearbeiten.

Wir können uns normalerweise gut um die erwachsenen Flöhe kümmern und auch um die Larven (durch ein von uns eingesetztes Larvizid). Das Larvizid verhindert, dass eine geschlüpfte Larve in das nächste Stadium (2. oder 3. Larvenstadium) übergeht. Somit kann daraus kein Floh mehr entstehen.

Durch den gezielten Einsatz von Lang- und Kurzzeitmitteln und Ihr persönliches Reinigungsverhalten wird bestimmt, wie lange die Bekämpfungsstoffe in der Wohnung verbleiben, um die Arbeit zu tun.

 

Bitte beachten Sie:

Eine erfolgreiche Flohbekämpfung geht über eine gewisse Zeit! Eine Nachbehandlung ist bei einem starken oder schwierigen Befall notwendig und kann von uns nicht voraus gesehen werden. Bitte haben Sie also Verständnis, dass auftretende Flöhe nach einer Bekämpfung nichts mit schlechter Arbeit unsererseits zu tun hat, sondern situationsbedingt ist.

Ihr Daniel Krämer

 

 

MIBABS Schädlingsbekämpfung Daniel Krämer

Alt-Buch 72
13125 Berlin


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Quellenangabe für verwendete Bilder und Grafiken:

Ctenocephalides felis: © Dr. rer. nat. Reiner Pospischil

Online - Dokumentation easy-dok
Thermo-bug
IHK Ausbildung
Berliner Schädlingsbekämpfungsverein e.V.
Berliner Schädlingsbekämpfungs­verein e.V.
Schädlingsbekämpfer-Verband-Sachsen e.V.
Bezahlung
 
 
 
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