Fischchen

 

Silberfischchen und Verwandte

 

Die meisten von uns sind schon einmal einem sogenannten Fischchen begegnet:

Meist in feuchten Räumen, wie Badezimmern, Toilettenräumen, aber auch in Küchen und sogar in Räumen, die vermeintlich nicht als typisch feuchte Räume anzusehen sind, ist eine Begegnung mit diesen flinken, flugunfähigen und lichtscheuen Insekten durchaus möglich. Da sie schon seit Millionen von Jahren die Erde bevölkern, werden sie als Urinsekten eingestuft.

Die meisten leben in den Tropen und Subtropen und von den rund 500 Arten weltweit findet man in unseren Breitengraden zurzeit beständig nur 5 Arten, von der wiederum nur eine Art, das Ameisenfischchen (Atelura formicaria), frei lebend ist.

Das bekannteste Fischchen bei uns ist wohl das Silberfischchen (Lepisma saccharina), das mit einigen weniger bekannten Verwandten synanthrop (angepasst an den menschlichen Siedlungsbereich) bei uns zu finden ist. Silberfischchen bevorzugen Räume mit höherer Luftfeuchte (min. 75 %), weshalb man sie häufig im Bad und in der Küche findet.

Stößt man in trockeneren Räumen auf Fischchen, kann es durchaus sein, dass es sich hier um ein Papierfischchen (Ctenolepisma longicaudata) handelt, was sich in den letzten Jahren unbemerkt in Deutschland verbreitet hat. Es kommt auch in trockeneren Bereichen zurecht und kann von daher auch in Wohnzimmern an den Fuß- oder sogar an der Decke an Eck- und Gardinenleisten entdeckt werden.

Je nach Art des Fundes kann etwas über die Feuchteverhältnisse der Umgebung ausgesagt werden, aber nicht über die Hygiene: In einer ständig feucht gewischten Wohnung fühlen sich Silberfische sehr wohl …

Aber wie kann ich die Arten unterscheiden?

Wie der Name schon sagt, haben Silberfische einen auffallend silbrig glänzenden Körper von etwa 1 cm Länge, während Papierfischchen eher dunkelgrau gefärbt sind und eine Körperlänge von ca. 1,5 cm erreichen können. Wesentlich unterschiedlich sind die Länge der Fühler und Schwanzfäden – beim Silberfischchen sind sie viel kürzer als der Körper. Beim Papierfischchen sind die Fühler auffallend länger als der Körper und die 3 Schwanzfäden etwa körperlang.

Die dritthäufigste Art ist das Ofenfischchen (Thermobia domestica): Obwohl es wegen der Vorliebe für große Wärme und Feuchtigkeit in Bäckereien und Wäschereien zu finden ist, kann man es durchaus auch in Gebäuden mit Fußbodenheizung und im Bereich des damit verbundenen Heizleitungsnetzes finden.

Die fünfte bekannte Art ist das relativ selten zu findende Kammfischchen (Ctenolepisma lineata), das durch seine Größe (11–19 mm) und den gebänderten Rumpf auffällt und vor allem in Süddeutschland beobachtet wird.

In Chemnitz wurde im Jahr 2017 an 2 unabhängigen Stellen eine 6. Art entdeckt: Das Geisterfischchen (Ctenolepisma calva) – eine eigentlich tropische Art!

Wie bei vielen anderen neuen Tierarten in unseren Breitengraden kann man davon ausgehen, dass nichtheimische Arten durch den mit der Globalisierung verbundenen Handelsverkehr oder mit Reisegepäck eingeschleppt wurden und es ist davon auszugehen, dass sich auch weitere Arten ausbreiten werden.

Alle hier lebenden synanthropen Arten haben gemeinsam, sich von organischen Stoffen, wie Stärke (z. B. Tapeten- und Papierleim), zuckerhaltigen Substraten und Pflanzenresten zu ernähren. Die völlig harmlosen Insekten verstecken sich gerne in Spalten und Ritzen und werden vor allem nachts munter.

Sie sind deshalb keine typischen Schädlinge, sondern werden mehr als Lästlinge gesehen, da sie bei vielen Menschen Ekelgefühle auslösen.

Gelegentliche Begegnungen sollten kein Grund sein, in die Chemiekiste zu greifen. Vorbeugend kann man oben genannte Verstecke mit Silikon abdichten.

Kommt es aber doch zu einem Massenauftreten, bringen akut Silberfischköderdosen erfahrungsgemäß keine schnelle Lösung.

Entscheiden Sie sich für Sprühprodukte (Aerosole), sollten Sie Produkte mit einem natürlichen Wirkstoff (Chrysanthemum cinerariaefolium) einsetzen, der sich im Vergleich zu künstlich hergestellten Pyrethroiden schneller abbaut und eine geringere Belastung bedeutet.

Lesen Sie bitte die Gebrauchsanweisung und Sicherheitshinweise bei allen Mitteln, die Sie einsetzen!

 

MIBABS Schädlingsbekämpfung GmbH

Alt-Buch 72
13125 Berlin

Geschäftsführer: Daniel Krämer


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