Massenauftreten von Fliegen
Im Spätsommer, an warmen Herbsttagen und im Frühjahr kann es zu unangenehmen Massenbefällen von Fliegen an und in Bauwerken kommen.
Über bauliche Schwachstellen (Löcher, Ritzen) gelangen sie in das Innere von Gebäuden und können unbemerkt in Hohlräumen, im Dachbodenbereich und leerstehenden Räumen überwintern. Beliebt wegen der Sonnenwärme sind die Süd- und Westseiten.
Meist sind es 3 unterschiedliche Fliegenarten, die dieses Verhalten zeigen:
Die Blockfliege ist eine Schmeißfliege, die sich unter anderem von austretenden Säften an Früchten und Kadavern ernährt.
Die sogenannte Stall- oder Augenfliege findet man vor allem in der Nähe von Nutztierzuchten in Ställen und Weiden mit Rindern und Pferden.
Halmfliegen bevorzugen vor allem hohe und helle Gebäude (gefördert durch Thermik) und kann Schwärme mit mehreren Millionen Insekten bilden, die dann wie eine dunkle Wolke wirken.
Diese Fliegen durchlaufen unterschiedliche Entwicklungen und haben unterschiedliche Lebensweisen, aber ähnliche Verhaltensweisen, was den Anflug von Gebäuden zwecks Überwinterung betrifft.
Die Aktivität der Insekten ist sehr von der Umgebungstemperatur abhängig. In Gebäude überwinternde Fliegen können durch Beheizen plötzlich munter werden. Sie können sich dann über Durchbrüche (Heizungs-, Wasser-, Gasrohre, Elektrostränge) in Wände und Decken in andere Räume verteilen. Oft findet man sie verendet an Fenstern und in Lichtschächten, da sie der Helligkeit der Sonne folgen oder durch andere Lichtquellen angelockt werden.
Mit der Frühlingswärme versuchen sie das Gebäude zu verlassen und werden dann wieder in Massen sichtbar.
Vorbeugung und Bekämpfung:
Hatte man bereits ein Fliegenproblem, dann sollte im Sommer die Fassade des Gebäudes (Süd- und Westseite) auf Einflugmöglichkeiten untersucht werden und diese mithilfe von Silikon und Polyurethanschaum (Bauschaum) verschlossen werden.
An schwer verschließbaren Stellen kann Stahlwolle und/oder Silikagel eingesetzt werden.
Bei Fenster und Türen können Fliegengaze zum Einsatz kommen.
Weiterhin können betroffene Fassaden zur Abstoßung mit einem beständigen Pyrethroid durch den Fachmann behandelt werden.
Sind die Fliegen bereits eingedrungen, ist die Beseitigung – auch aus Ritzen und Spalten - durch gründliches Staubsaugen hilfreich.
Mithilfe künstlichen Lichts (z. B. gezielt aufgestellte Lampen) und Wärme können die Fliegen aktiv gehalten werden und sterben dann schneller durch Verbrauch des körpereigenen Energievorrats.
Die Behandlung von Dachböden, Zwischendecken und anderen Hohlräumen mit Nebelautomaten ist dem Fachmann vorbehalten. Dazu gehört auch die Behandlung mit Mitteln mit Sofortwirkung in Wohnbereichen bei starker Belästigung durch eingedrungene Fliegen.
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Text: Reinhard Thiel, Berlin
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